Landesärztekammer empört über Lohndumping an hessischen Kliniken

Pressemitteilung

Mit Bestürzung reagiert die Landesärztekammer Hessen auf das versuchte Lohndumping an mehreren hessischen Kliniken. Der neue arztspezifische Tarifvertrag werde von einigen Klinikarbeitgebern dazu missbraucht, Oberärzte zu Fachärzten herunterzustufen und sie auf diese Weise um einen Teil ihrer Gehälter zu prellen, empört sich Ärztekammerpräsidentin Dr. med. Ursula Stüwe. Diese Herabstufung in eine niedrigere Entgeltgruppe, die mit bis zu 1.000 Euro Gehaltsverlust im Monat einher gehen könne, basiere auf einer willkürlichen Umsetzung des Tarifvertrags.

In einer Resolution erklärte sich die Delegiertenversammlung der Kammer daher sowohl mit den Protesten der Leitenden Oberärzte, die in die schlechter vergütete „"normale" Oberarztstufe eingestuft werden sollen, als auch mit den Protesten der Oberärzte und Funktionsoberärzte, die zu Fachärzten herabgestuft werden sollen, solidarisch. Das Ärzteparlament forderte die Tarifparteien energisch dazu auf, die tatsächlichen Verhältnisse zu berücksichtigen und eine sachgemäße Lösung des Problems herbeizuführen.

"Seit Jahren stellen wir mit Sorge fest, dass immer mehr hessische Ärztinnen und Ärzte durch schlechte Arbeitsbedingungen und unbefriedigende Bezahlung den Kittel an den Nagel hängen oder ins Ausland abwandern", sagte Stüwe. Dass darunter zunehmend die Versorgungsqualität der Patienten leiden müsse, liege auf der Hand. Klinik-Arbeitgeber, die durch Lohndumping die Gehälter von Oberärzten zu drücken versuchten, machten sich an dieser Entwicklung mitschuldig. "Sie wollen nur "das schnelle Geld" sehen und verzichten dafür auf Qualität, weil die Guten demotiviert weglaufen," kritisierte die Kammerpräsidentin heute in Frankfurt: "Die Landesärztekammer Hessen ist nicht dazu bereit, dieses ärztefeindliche Lohndumping hinzunehmen."

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