Meldebogen: Gewalt gegen Ärzteschaft und Team

Studien belegen, dass aggressives Verhalten gegenüber Ärztinnen und Ärzten und medizinischem Personal häufiger vorkommt, als im Allgemeinen angenommen. Aussagekräftige Zahlen zu dieser Thematik liegen in Hessen nicht vor. Deshalb führt die Landesärztekammer Hessen einen Meldebogen zum Thema aggressives Verhalten gegen Ärztinnen und Ärzte und medizinische Teams ein.

Anhand des Meldebogens erhalten Ärztinnen und Ärzte die Möglichkeit, Vorfälle, die im Rahmen ihrer Tätigkeit geschehen sind, der Landesärztekammer zu melden. Die Auswertung erfolgt anonym und die Daten werden statistisch ausgewertet.

Den Online-Meldebogen können Sie hier öffnen und ausfüllen.

Der Landesärztekammer Hessen ist es ein Anliegen, fundierte Fakten zu schaffen, um auf deren Grundlage Ansprüche gegenüber dem Gesetzgeber zu bekräftigen sowie praxistaugliche Lösungsstrategien zu entwickeln.

Sollten Sie als Arzt/Ärztin oder ein Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin Ihres Teams aktuell betroffen sein, können Sie sich als Mitglied an die Ombudsstelle für Fälle von Missbrauch in ärztlichen Behandlungen (E-Mail: ombudsstelle-missbrauch@laekh.de) oder an die Rechtsabteilung der Landesärztekammer Hessen (E-Mail: rechtsabteilung@laekh.de) wenden.

Fortbildungsangebote der LÄKH für die Ärzteschaft und MFA

Die aktuellen Ergebnisse des Meldebogens verdeutlichen, dass dringlichster Bedarf in der Ärzteschaft sowie bei den Medizinischen Fachangestellten besteht, dem Gefühl von Hilflosigkeit und Ohnmacht durch z. B. Deeskalations-Seminare entgegenzuwirken. Auf Grundlage unserer Ergebnisse sind nun Angebote zu Präventionskursen für die Ärzteschaft in der Akademie für Ärztliche Fort- und Weiterbildung der Landesärztekammer Hessen für 2024 geplant. Ferner bietet die Carl-Oelemann-Schule der Landesärztekammer Hessen im Frühjahr 2024 für Medizinische Fachangestellte die neue Fortbildung "Aggression im Praxisalltag" an. 

Aktuelle Fortbildungsangebote für Medizinische Fachangestellte:

Leitfaden zu "Gewalt und Gewaltprävention im Krankenhaus"

Eine aktuelle Studie zeigt alarmierende Zahlen: 94 Prozent der Mitarbeitenden in Notaufnahmen berichten von verbalen Angriffen, 70 Prozent von körperlichen Übergriffen. Die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) reagiert mit einem neuen Leitfaden zur Gewaltprävention. Der 52-seitige Leitfaden bietet Handlungsempfehlungen und Praxistipps für Führungskräfte und Geschäftsführung, um eine gewaltfreie Unternehmenskultur zu etablieren. Ziel ist es, Mitarbeitende zu sensibilisieren und zu schützen. „Gewalt hat im Krankenhaus keinen Platz und wird auf keinen Fall toleriert“, betont KGNW-Geschäftsführer Matthias Blum.

Den Leitfaden "Gewalt und Gewaltprävention im Krankenhaus: Handlungsempfehlungen und Praxistipps für Geschäftsführung und Führungskräfte" können Sie von der Website der KGNW herunterladen.

Eigene Veröffentlichungen zum Projekt "Gewalt gegen Ärzteschaft und Team"

I. Natanzon, N. Walter:
Meldestelle "Gewalt gegen die Ärzteschaft" 
Kongressvortrag, 22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, Berlin, 04.-06.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House, 2023 

I. Natanzon, N. Walter:
"Gewalt gegen Ärztinnen, Ärzte und Mitarbeitende: Meldestelle bei der Landesärztekammer Hessen"
Hessisches Ärzteblatt 3/2023, S. 174-176

I. Natanzon:
Gewalt gegen medizinisches Personal
Plenumsvortrag, Interdisziplinärer BDL Kongress Fulda/Künzell (März 2023)

I. Natanzon:
"Gewalt erfassen – gegen Ärztinnen, Ärzte und deren Teams"
Hessisches Ärzteblatt 9/2021, S. 514