"Initiative Organspende Hessen" ins Leben gerufen

Pressemitteilung

Landesärztekammer fordert eine Verbesserung der Situation in den Krankenhäusern

Rund 70 Prozent der Deutschen wären bereit, nach dem Tode ihre Organe einem anderen Menschen zu schenken: Soweit das Ergebnis einer aktuellen forsa-Studie. Dennoch tragen - laut forsa - nur zwölf Prozent einen Organspendeausweis bei sich. Nach Überzeugung der Landesärztekammer Hessen ist die grundsätzliche Bereitschaft der Bevölkerung zur Organspende hoch. "Das Nadelöhr ist vielmehr das Krankenhaus", erklärt Dr. med. Michael Popovic', Hauptgeschäftsführer der Landesärztekammer Hessen. So sei die Zahl der Organentnahmen in den Kliniken unzureichend; außerdem lasse die Kooperation zwischen Transplantationszentren und den für die Organentnahme zuständigen Krankenhäuser zu wünschen übrig.

Popovic' weist auf die besondere Bedeutung der Krankenhäuser für die Organspende hin. In der Arbeitszeitbelastung von Klinikärzten/innen und der Leistungsverdichtung im Krankenhaus sieht er zentrale Gründe für die unbefriedigende Situation hinsichtlich der Meldung und Entnahme von Organspenden, denn: "Organspende und Organentnahme ist zusätzliche Arbeit bei immer weniger Personal." Deshalb fordert die Landesärztekammer eine verbesserte Kooperation zwischen Transplantationszentren und Kliniken, sowie eine Verbesserung der nunmehr hinreichend bekannten Arbeitssituation von Krankenhausärztinnen und -ärzten. "Nur wenn sich die Umstände in den Krankenhäusern ändern, kann eine optimale Versorgung kranker Menschen - auch mit Organspenden - erfolgen", betont der Hauptgeschäftsführer.

Gemeinsam mit der Landesärztekammer Hessen und anderen Kooperationspartnern aus dem Gesundheitswesen hat die Landesregierung die "Initiative Organspende Hessen" (IOH) ins Leben gerufen. Mit einer Werbekampagne will man die Bereitschaft der Hessen zur Organspende fördern. Im Rahmen einer Pressekonferenz wird die Hessische Sozialministerin, Frau Silke Lautenschläger, die IOH sowie Konzept und Ablauf der Kampagne

am Dienstag, 4. Juni 2002, 10:30 Uhr,

im Hessischen Landtag, Schloßplatz, Raum 307W,

gemeinsam mit Herrn Dr. Dietmar Maurer von der Deutschen Stiftung Organspende (DSO) und Herrn Prof. Dr. Jost Bauch, Geschäftsführer der Hessischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitspolitik, vorstellen.

Kostenlose Auskunft erhalten Sie beim Infotelefon Organspende der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Organtransplantation unter der Telefonnummer: 0800 / 90 40 400

oder unter www.bzga.de

Das Infotelefon ist montags bis donnerstags von 9 bis 18 Uhr, freitags von 9 bis 16 Uhr und samstags von 10 bis 16 Uhr besetzt.

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