Editorial
Leben oder Tod?
Geht es Ihnen auch so, dass Sie manchmal den Eindruck haben, öffentliche Diskussionen über die Aufgaben unseres ärztlichen Berufs drehen sich mehr um Tod und Sterbehilfe als um Leben und Hilfe zum Leben? In Kürze wird der Bundestag über Sterbehilfe sowie über das sogenannte Triagegesetz debattieren. Hoffentlich werden diese Debatten wieder zu Sternstunden des Parlaments, denn hier geht es nicht um Parteipolitik, böse Zungen sprechen auch von Parteipolemik, sondern um ethische Fragestellungen, die die Existenz des Lebens und indirekt dessen Würde und Bedeutung adressieren.
Aus dem Präsidium
Ärztlichen Nachwuchs auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten – bereits im Studium!
„Empört euch!“ war 2011 eine französische Niederschrift zur aktuellen politischen Situation, verbunden mit dem Aufruf zum Widerstand gegen soziale Ungerechtigkeit und für mehr Engagement eines jeden und jeder Einzelnen. Diese wurde in den Medien intensiv aufgenommen und war auch in Deutschland Anlass zur Debatte über das verkümmerte zivile Aufbegehren.
Fortbildung
Ärztliche präventive und therapeutische Bewegungsberatung
Seit der Geburt der modernen gesundheitsbezogenen Bewegungsforschung in den 1950er-Jahren ist die wissenschaftliche Grundlage dafür stetig und immer differenzierter gewachsen. Für die aktualisierte Ausgabe der Bewegungsempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Ende November 2020 erschienen ist, hat eine Expertengruppe eine umfassende Literaturrecherche- und Analyse zu den Effekten der Bewegung auf eine Vielzahl von gesundheitlichen Endpunkten durchgeführt.
Im Gespräch
„Wir sind das Fundament des Gesundheitssystems“
Frischer Wind im Frankfurter Gesundheitsamt: Im Juni 2021 übernahm PD Dr. med. Peter Tinnemann, geb. 1967, die Position des langjährigen Amtsleiters Prof. Dr. med. René Gottschalk. Tinnemann, Facharzt für öffentliches Gesundheitswesen, war schon in verschiedenen Bereichen des öffentlichen Gesundheitswesens in Deutschland tätig, u. a. am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité Universitätsmedizin Berlin und an der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf. Außerdem leitete er zwei Gesundheitsämter im ländlichen Raum. Im Gespräch mit dem Hessischen Ärzteblatt stellt er seine Pläne für das Frankfurter Gesundheitsamt vor.
„Wir haben uns zu sehr daran gewöhnt, dass alles über staatliche Institutionen abläuft“
Dr. med. Gero Moog ist niedergelassener Arzt und Belegarzt im Marien- und Elisabethkrankenhaus in Kassel. Doch auch abseits des Berufsalltags versucht er Menschen zu helfen. Seit über 25 Jahren ist er das Gesicht des Vereins Fahrende Ärzte, einem medizinischen Hilfsangebot für Menschen auf der Straße und in Not in der nordhessischen Großstadt. Kürzlich erhielt der Verein für das Engagement von der Stadt Kassel eine Ehrenplakette. Im Gespräch mit unserer Redaktion berichtet Moog von den Gründungsjahren, der Zeit der Corona-Lockdowns und welchen Einfluss die Inflation auf den Bedarf hat.
Ärztekammer
Panne bei Medizinstudienplätzen: Offener Brief
Aufgrund der Panne bei der Vergabe von Medizinstudienplätzen an der Goethe-Universität Frankfurt wendet sich der Präsident der Landesärztekammer Hessen, Dr. med. Edgar Pinkowski, in einem Offenen Brief an die Hessische Staatsministerin für Wissenschaft Angela Dorn (Bündnis 90/Die Grünen).
Ehrungen der Landesärztekammer Hessen
Feierlich wurden im August sieben Ärztinnen und Ärzte für ihr herausragendes Engagement für die hessische Ärzteschaft ausgezeichnet. Die Ehrenplakette in Gold wird nur einmal jährlich vergeben. Pandemiebedingt wurden in diesem Jahr jedoch in den Räumlichkeiten der Landesärztekammer Hessen (LÄKH) gleich zwei dieser Auszeichnungen verliehen.
FAQ zur Weiterbildungsordnung 2020 für Hessen
Die häufig gestellten Fragen zur Weiterbildungsordnung (WBO) 2020 haben eine umfassende Überarbeitung erhalten. In den 29 Fragen und Abschnitten werden viele wichtige Aspekte zur aktuellen WBO aufgegriffen und beantwortet.
Der interessante Fall
Idiopathischer paroxysmaler atrioventrikulärer Block bei rezidivierenden Synkopen
Es stellte sich eine 52-jährige Patientin mit unauffälliger Anamnese wegen multiplen (prä-)synkopalen Ereignissen in den vergangenen Tagen in der Notaufnahme vor. Zuletzt sei sie am gestrigen Tag synkopiert. Die internistische Untersuchung sowie die Routinelaborparameter waren unauffällig.
Mensch und Gesundheit
Neurorehabilitative Aspekte bei Post-Covid
Am 11.3.2020 hat die WHO die Ausbreitung von Covid-19 zur Pandemie erklärt. Es handelt sich hierbei um eine unterschiedlich schwer verlaufende Infektionskrankheit durch ein Corona-Virus, welches im Wesentlichen pulmonale Symptome auslöst, aber zahlreiche Organsysteme befallen kann. Neurologische Symptome waren bereits in der Frühphase der Pandemie als häufig auftretend festzustellen.
Beratungsangebot für Eltern intergeschlechtlich geborener Kinder in Kassel
In Kassel existiert seit 2020 ein neues und hessenweit einzigartiges Beratungsangebot für Eltern intergeschlechtlich geborener Kinder. Initiiert wurde das Angebot vom Schwangerschafts-Beratungszentrum des Arbeitskreises gemeindenahe Gesundheitsversorgung (AKGG), in einer Fortbildungsreihe für in der Beratung tätige Sozialpädagog*innen zum Thema LSBTIQ* (lesbisch, schwul, bisexuell, trans, inter und queer; das Sternchen steht für weitere Identitäten).
Patientensicherheit
Serie Teil 19: Patientensicherheit – Start- und Zielpunkt in der Qualitätssicherung Mehr Patientensicherheit für Hessen – Initiativen im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration
Im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) ist das Thema Patientensicherheit seit vielen Jahren präsent. Es ist in viele verschiedene hessische und überregionale Aktivitäten involviert bzw. hat sie initiiert. Wichtige Meilensteine waren die Gründung des Referates Qualitätssicherung und Patientensicherheit sowie die Hessische Patientensicherheitsverordnung (PaSV), mit der Hessen eine Vorreiterrolle einnimmt – ein Interview mit Staatssekretärin Anne Janz.
Neuer LÄKH-Podcast „Sicher ist sicher“
Das Thema Patientensicherheit ist der Landesärztekammer Hessen (LÄKH) sehr wichtig: Neben der Arbeit in verschiedenen Projekten und Gremien werden daher auch berufsgruppenübergreifende Fortbildungen angeboten. Zum ersten Mal werden nun ausschließlich online abrufbar vier kostenfreie CME-Fortbildungen für Ärztinnen und Ärzte angeboten, die jeweils mit Fortbildungspunkten zertifiziert sind.
Gesundheitspolitik
Strategie des Landes Hessen gegen die Ausbreitung der Affenpocken
Eine MPX-Infektion (Affenpocken-Infektion) ist eine seltene Infektionserkrankung, die durch das MPX-Virus hervorgerufen wird. Die natürlichen Wirte sind etwa Nagetiere, allerdings sind MPX-Viren auch auf den Menschen übertragbar. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch findet durch engen Körperkontakt – Kontakt mit Körperflüssigkeiten oder Schorf insbesondere im Rahmen sexueller Handlungen – statt.
Carl-Oelemann-Schule
Klimaschutz auf dem Teller
Gesunde Ernährung, Klimawandel und Klimaschutz sind eng miteinander verzahnt. Daher wurden in den vergangenen acht Jahren bereits viele Projekte im Gästehaus der Carl-Oelemann-Schule erarbeitet und umgesetzt, zum Wohle und Verbesserung dieser wichtigen Bereiche unseres Lebens. Im Jahr 2016 wurde das Speisenangebot vollständig auf den Prüfstand gestellt, auch unter der Vorgabe, die Speisereste zu reduzieren. Die Überarbeitung führte nicht nur zu einer Verbesserung des Angebotes, sondern auch zu einer erheblichen Einsparung der Kosten für die Speiseresteentsorgung.
Pharmakotherapie
Zusammenfassungen: Arzneiverordnung in der Praxis
Der Artikel fasst Diagnostik und Therapie akuter und chronischer Hyperkaliämien zusammen und nimmt auch Stellung zu neuen Therapieoptionen. Die Hyperkaliämie ist mit einer Inzidenz von 2–3 % in der Normalbevölkerung eine der häufigsten Elektrolytstörungen im klinischen Alltag. Bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung liegt die Inzidenz sogar zwischen 40–50 %.
Medizingeschichte
Lern- und GeDenkOrt Alt Rehse
„[…] Mit dieser Schulungsarbeit werden wir beweisen, dass wir die geistige Haltung des Arztes im Nationalsozialismus ebenso hoch oder noch höher bewerten als berufliches Wissen und Können. Diese Haltung soll – wie wir es von jedem Deutschen verlangen – soldatisch sein.“ Das Zitat fiel im Mai 1934 auf einer Ärztetagung in Weimar und stammt von Dr. Gerhard Wagner (1888–1939), Mitbegründer des Nationalsozialistischen Deutschen Ärztebundes (NSDÄB) und seit 1933 Reichsärzteführer.
Geschichte von Alt Rehse
Der Ort ist slawischen Ursprungs. Der Name „Rehse“ könnte altslawisch „Ort am Wasser“ bedeuten. 1182 als „Reze“ erstmals urkundlich erwähnt. Alt Rehse gehört anfangs dem Prämonstratenserkloster Broda. Es folgen zahlreiche Besitzerwechsel.
Parlando
Bilderwelten, Blicke und klassische Klänge
Spätsommerliche Temperaturen, heitere Atmosphäre und Kulturinteressierte aus dem In- und Ausland im gesamten Stadtgebiet: Zum Saisonstart der Frankfurter Galerien gehen Kunst und die Mainmetropole alljährlich eine inspirierende Liaison ein. Rund 50 Galerien eröffneten am 9. September ihre neuen Ausstellungen. Kostenlose Führungen und ein „Social Media Walk“ – Rundgang für Freunde von Twitter, Instagram und Snapchat – rahmten die Schauen ein, von denen einige bis weit in den Herbst hinein zu sehen sind.
Bekanntmachungen der Landesärztekammer Hessen
Hessen unterstützt ambulante Versorgung bei Digitalisierung: Anträge jetzt vorbereiten!
Dass Hessen die Digitalisierung der ambulanten pflegerischen und medizinischen Versorgung fördert, hat das Hessische Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) in einer Pressemeldung mitgeteilt.