Korruptionsvorwürfe in ZDF-Magazin Frontal21 an den Haaren herbeigezogen

Pressemitteilung

Keine Verdachtsmomente gegen hessische Ärzte / Ärztekammer weist Vorwürfe zurück und verlangt Richtigstellung

Als haltlos haben sich die pauschalen Korruptionsvorwürfe erwiesen, die das ZDF-Magazin Frontal21 am 20. März unter dem reißerischen Titel "Korruption in Weiß" bundesweit gegen geschmierte Orthopäden und ihre illegale Zusammenarbeit mit Sanitätshäusern erhoben hatte. Dina Michels, Chefermittlerin der Kaufmännischen Krankenkasse, auf deren Aussagen sich der Bericht gestützt hatte, räumte jetzt schriftlich gegenüber der Ärztekammer ein, dass ihr derzeit keine hessischen Ärzte bekannt seien, bei denen ein entsprechender Vorwurf erhoben werden könne.

"Verunglimpfend und auf Hessen bezogen frei erfunden", so bezeichnete Dr. med. Ursula Stüwe, Präsidentin der Landesärztekammer Hessen, die Korruptionsvorwürfe, die Frontal21 am 20. März gegen Ärzte in ganz Deutschland erhoben hatte. "In diesem Beitrag wurden die Grenzen einer seriösen Berichterstattung eindeutig überschritten, um die Ärzteschaft pauschal unter Verdacht zu stellen", empörte sich die Kammerpräsidentin und warf dem ZDF-Magazin schlampige Recherche vor.

Um berufsrechtlich gegen mögliche "schwarze Schafe" in der Ärzteschaft vorgehen zu können, hatte Stüwe nach der Ausstrahlung des Beitrages "Korruption in Weiß" Frontal21 gebeten, der Ärztekammer die Namen von betroffenen hessischen Ärztinnen und Ärzten zu nennen. Daraufhin wurde sie von dem ZDF-Magazin an Dina Michels, Leiterin der Prüfungsgruppe Abrechnungsmanipulation der Kaufmännischen Krankenkasse, weiter verwiesen, die in der ganzen Republik korrupten Ärzten auf der Spur sei. Das nun eingegangene Antwortschreiben der Chefermittlerin der Krankenkasse spricht eine andere Sprache. "Konkret sind uns derzeit auch keine hessischen Ärzte bekannt, bei denen ein entsprechender Vorwurf erhoben werden könnte", heißt es darin wörtlich.

"Die hessische Ärztekammer weist die von Frontal21 erhobenen Korruptionsvorwürfe daher als pauschale Verunglimpfung von Ärztinnen und Ärzten zurück", sagte Stüwe heute in Frankfurt. "Wir erwarten eine Richtigstellung des ZDF-Magazins!"