Mit dem Pilotprojekt PalliativVersorgung in Pflegeeinrichtungen (PiPiP 2020) konnte die Palliativ-Stiftung dank einer Förderung des Hessischen Sozialministeriums in den Jahren 2018 und 2019 zwanzig Pflegeeinrichtungen zu Fragen der Begleitung am Lebensende schulen. Zugleich wurde in hunderten von Gesprächen und Diskussionsrunden ermittelt, was aus der konkreten Praxiserfahrung den Mitarbeiter fehlt, damit jeder Beteiligte im Pflegeheim zufriedener arbeiten kann und Bewohner zugleich angemessener versorgt werden können. Ein eindeutiger Wunsch war, dass Notfallmedikamente, Verbandmittel und ähnliches in Form einer „Hausapotheke“ verfügbar sein müssen. Der Bericht zum Projekt ist als eine kleine Publikation nachlesbar, die PDF gibt es als Download (https://palliativstiftung.com/de/projekte/pipip), als gedruckte Broschüre kann sie kostenfrei bei der Stiftung bestellt werden.
Praktikern, die zur Unzeit Patienten in Pflegeeinrichtungen versorgen, ist nahezu einmütig das Problem sehr bewusst. Mit Unterstützung der Bundesärztekammer und Fachgesellschaften versuchten die Initiatoren deshalb, hierfür juristisch mögliche Lösungen zu erarbeiten. Erklärtes, relativ leicht erreichbares Ziel sei es gewesen, unerwünschte Krankenhauseinweisungen weitgehend zu verhindern. Dazu brauche es des gewünschten, an die regionalen Erfordernisse angepassten Hausvorrates in Pflegeheimen. Dies gelte insbesondere für Betäubungsmittel (seit 2012 sogar möglich), aber auch für andere Medikamente, Hilfsmittel, wie Verbandstoffe, Sauerstoff, Schnelltests für Urin und anderes mehr. Um den Bedarf auch nachzuweisen, hat die Stiftung eine Umfrage online gestellt, die unter dem Link https://de.surveymonkey.com/r/Notfalldepot_im_Heim abrufbar ist.
Bis zum Jahresende soll versucht werden, eine deutlich vierstellige Zahl an Antworten zu sammeln. Auf Wunsch wird das Zwischenergebnis zugemailt.
Dr. med. Thomas Sitte
