Klimaschutz in Krankenhaus und Praxis – Wo fange ich an?

Der Hartmannbund stellt bei seiner diesjährigen Landesdelegiertenversammlung am Samstag, 23. September 2023, das Thema „Der Klimawandel im Gesundheitswesen: Eine Gemeinschaftsaufgabe“ in den Mittelpunkt. Die Ärztin Svenja Krück, Präsidiumsmitglied und Klimaschutzbeauftragte der Landesärztekammer Hessen, benennt in diesem Vorwort zur Veranstaltung Eckpunkte zum Thema.

Spätestens seit den heißen und trockenen Sommern ist der Klimaschutz wieder eines der gesamtgesellschaftlich relevantesten Themen. Selbstverständlich machen sich auch Ärztinnen und Ärzte Gedanken, wie sie nicht nur privat, sondern auch auf der Arbeit einen Beitrag leisten können.

Dass die Medizin eine der ressourcenintensivsten Branchen und damit extrem klimagefährdend ist, wissen viele Kolleginnen und Kollegen inzwischen. Des Weiteren ist es kein Geheimnis, dass umfangreiche Gegenmaßnahmen getroffen werden müssen, um eine weitere Erderwärmung einzudämmen.

Doch genau hier beginnt das Dilemma: Was können Ärztinnen und Ärzte konkret tun? Wie so oft gibt es auch hier keine einfache Antwort. Je nach Fachrichtung und Versorgungsbereich bestehen unterschiedliche Möglichkeiten, die eigene Arbeit umweltfreundlicher zu gestalten. Was im Einzelnen umsetzbar ist, muss individuell abgewogen werden.

Inzwischen existieren detailliert ausgearbeitete Vorschläge verschiedener Organisationen, die den Klimaschutz in der Medizin fördern wollen. Besonders hervorzuheben ist in diesem Kontext das Projekt „Transformative Arztpraxis“ der Deutschen Organisation Klimaschutz und Gesundheit (KLUG), die auf ihrer Website auch eine Checkliste veröffentlicht hat. Außerdem bietet es sich an, sich mit gleichgesinnten Kolleginnen und Kollegen in „Health for future“-Ortsgruppen auszutauschen und hier insbesondere über lokale Aspekte informiert zu bleiben. Ein weiterer wichtiger Baustein, um zu starten, ist der Besuch von Fortbildungen zum Thema Klimaschutz. Sie werden inzwischen zunehmend auch CME-zertifiziert angeboten.

Trotz aller Bemühungen von Ärztinnen und Ärzten selbst sind wir im Bereich Klimaschutz auch auf andere angewiesen, um die Transformation zum klimafreundlichen Sektor zu schaffen. Insbesondere Produzenten von Pharmazeutika und Medizinprodukten müssten ihr Sortiment um nachhaltige Produkte erweitern, Umbaumaßnahmen in Kliniken und Praxen müssen finanziell gefördert und medizinische Standards unter dem Aspekt des Ressourcenverbrauchs neu evaluiert werden. All dies erfordert einen politischen Willen zum Klimaschutz, für den sich unser Berufsstand weiterhin konsequent einsetzen sollte.

Svenja Krück