Liste Älterer Ärzte

Die Delegiertenversammlung – das Parlament der hessischen Ärzteschaft – ist das oberste Legislativorgan der Landesärztekammer (LÄKH). Sie besteht aus 80 gewählten Mandatsträgerinnen und -trägern aus elf unterschiedlichen Listen, die sich im Rahmen dieser Serie einzeln vorstellen.

Die Delegiertenversammlung der hessischen Landesärztekammer ist das „Parlament“, welches je nach Interessenlage alle hessischen Ärztinnen und Ärzte vertritt. Wenn auch immer wieder bestritten, folgt die Zusammensetzung der Kammer den Usancen des politischen Parlamentarismus. Die gebildeten Interessengruppen vertreten die Intentionen der jeweiligen „Fachverbände“ oder „Ärzte-Gewerkschaften“ (zum Beispiel Marburger Bund). Hier wird auch bei entsprechenden Beschlüssen und Abstimmungen ein durchaus fraktionsähnliches Verhalten beobachtet. Dieser Modus wurde und wird teilweise konsequent verfolgt, teilweise auch kritisiert.

Die „Liste Älterer Ärzte“ entstand Anfang 1950, um die Interessen aller hessischen Ärztinnen und Ärzte zu vertreten als Alternative zu Gruppenlisten wie Allgemeinärzte oder Fachärzte, da es nur ein „gemeinsames Interesse“ geben kann.

Der Begriff „Älterer“ wurde leider gewählt als Synonym für „Erfahrener Ärzte“. Wir meinen, über genügend Erfahrung zu verfügen, um zunehmend problematische Entwicklungen, zum Beispiel in der Weiterbildungsordnung, überbordende zusätzliche Qualifizierungen und fatale Entwicklungen in der Informationstechnologie kritisch kommentieren zu können. Wir versuchen nur, unsere durchaus fundierten Erfahrungen in die allgemeine Diskussion zum Nutzen aller Ärztinnen und Ärzte zu integrieren.

Wir sehen mit Besorgnis die Belastungen, denen insbesondere junge Ärztinnen und Ärzte immer mehr ausgesetzt werden – zum Beispiel die Entwicklung weg von der „Praxis Medizin“ hin zur „Verwaltungsmedizin“.

Wir kümmern und klagen gegen die immer noch unbefriedigende Situation der hessischen Vertragsärztinnen und -ärzte, die als einzige in der Bundesrepublik Deutschland dem unbefriedigenden System der Kombination aus „Rente und EHV“ (Erweiterte Honorarverteilung) unterworfen sind, mit der Willkür der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), die Gerichtsentscheidungen umgeht.

Zusammenfassend wollen wir ein Korrektiv in einem festgefahrenen System der Meinungsverteilung bilden zum Nutzen aller Ärztinnen und Ärzte mit zunehmendem Interesse an unserer engagierten Kammerarbeit.

Zurückblickend war die „Liste Älterer Ärzte“ in den vergangenen 30 Jahren immer aktiv im Präsidium, im Finanzausschuss, in allen Gremien der Landesärztekammer engagiert. An große Namen verbunden mit der Landesärztekammer will ich erinnern wie Klaus Uffelmann, Siegmund Kalinski, Norbert Löschhorn oder Gabriel Nick – sie stehen alle als Synonym für erfolgreiche Arbeit zum Nutzen aller Ärztinnen und Ärzte in Hessen.

Meine Wenigkeit (Dr. Glatzel) steht in der 3. Legislatur durchgehend in Präsidiumsverantwortung.

Für die Liste Älterer Ärzte: Dr. med. Jürgen Glatzel, E-Mail: juergen.glatzel@orthopaeden-bensheim.de

Prof. Dr. med. Frank-Lothar Welter