Serie Teil II: Die Listen der Delegiertenversammlung 2018–2023 stellen sich vor

Die Delegiertenversammlung – das Parlament der hessischen Ärzteschaft – ist das oberste Legislativorgan der Landesärztekammer. Sie besteht aus 80 gewählten Mandatsträgerinnen und -trägern aus elf unterschiedlichen Listen, die sich einzeln im Rahmen dieser Serie vorstellen.

Die Liste der Jungen Ärztinnen und Ärzte in Hessen wurde im Jahr 2018 gegründet, um in den damals bevorstehenden Kammerwahlen antreten zu können. Hauptgrund hierfür war die anstehende Novellierung der Weiterbildungsordnung, bei der wir als junge Kolleginnen und Kollegen gerne mitreden wollten.

Die Liste besteht aus vier Ärztinnen und zwei Ärzten, alle in Weiterbildung befindlich oder seit Kurzem fachärztlich tätig. Unsere Beweggründe, uns neben der Arbeit in der Patientenversorgung noch berufspolitisch zu engagieren, sind unterschiedlich: Neben dem Wunsch, die Weiterbildungsordnung auch im Sinne der Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung mitzugestalten, Fragen des Versorgungswerkes aus Sicht der rentenfernen Jahrgänge zu beleuchten und die Digitalisierung im Gesundheitssystem zu begleiten, möchten wir insbesondere die Vereinbarkeit von Beruf und Familie vereinfachen.

Bereits im ersten Jahr unseres Bestehens konnten wir unseren ersten Wahlerfolg feiern: Zwei unserer Mitglieder, namentlich Christiane Dormann und Svenja Krück, wurden in die Delegiertenversammlung der Landesärztekammer gewählt, Letztere zudem in das Präsidium. Von den vielen bereits langjährigen Delegierten wurden wir sehr freundlich aufgenommen. Das Interesse an unseren Themen sowie unseren Standpunkten war und ist groß.

Die Einarbeitungsphase lehrte uns auch, wie umfangreich die Aufgaben der Kammer sind. Und nicht zuletzt wurde uns bewusst, dass auch in der Berufspolitik die Konsensfindung meist ein zähes Ringen um den kleinsten gemeinsamen Nenner ist, da die Standpunkte aller Ärztinnen und Ärzte berücksichtigt werden müssen.

Dennoch ist es uns eine große Freude, seit 2018 in der Ärztekammer aktiv mitarbeiten zu können und die Interessen junger Ärztinnen und Ärzte zu vertreten.

Erste Erfolge gibt es schon

Außerdem konnten wir bereits einige Erfolge verbuchen: So sind wir wie geplant in den Ausschüssen Ärztlicher Nachwuchs, Weiterbildung und eLogbuch sowie Telematik aktiv. In den vergangenen Monaten war es uns außerdem möglich anzuregen, dass für Sonderfälle in der Weiterbildung, die coronabedingt sind, auch Sonderregelungen in der Anerkennung etabliert werden und die Generationengerechtigkeit im Versorgungswerk trotz erheblicher Änderungen der Satzung und Versorgungsordnung gewahrt bleibt.

Arbeitskreis Junge Kammer

Weiterhin pflegen wir gemeinsam mit jungen Kolleginnen und Kollegen der anderen Listen den Arbeitskreis Junge Kammer, zu dem nicht nur Delegierte, sondern alle jungen hessischen Kolleginnen und Kollegen sowie Studierende herzlich eingeladen sind.

Trotz aller Bemühungen und Engagement unsererseits bleibt zu konstatieren, dass unsere Altersgruppe in der Ärztekammer weiterhin unterrepräsentiert ist. Dies zu beheben, ist eines unserer Ziele für die Zukunft. Der Umfang, in dem wir unseren Beruf durch die ärztliche Selbstverwaltung mitgestalten können, ist enorm. Wir würden uns freuen, wenn sich noch mehr junge Kolleginnen und Kollegen dafür begeistern könnten, dies auch praktisch zu tun. Denn die Missstände, die viele von uns in ihrer alltäglichen Arbeit erleben, können nur behoben werden, wenn man sich aktiv dafür einsetzt. Wer Interesse hat, kann jederzeit eine Mail an jungeaerztinnenundaerzte@gmail.com senden.

Wir freuen uns auf Euch!

Dr. med. Johannes Reichelt, Svenja Krück, Christiane Dormann, Peter Bunders