"Viele Jugendliche waren erleichtert, über das Thema Alkohol sprechen zu können"

Pressemitteilung

Alkoholpräventionsprojekt "Hackedicht – Besser geht's dir ohne" der Landesärztekammer Hessen: Positive Zwischenbilanz nach 5 Jahren

Der Trend zum Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen ist ungebrochen. Auch das so genannte Komasaufen hat seinen Reiz noch nicht verloren, wie aktuelle Angaben der Techniker Krankenkasse zeigen. Danach ist die Zahl der jugendlichen Rauschtrinker in Hessen, die im letzten Jahr in Hessische Krankenhäuser eingeliefert wurden, von 571 in 2010 und 565 in 2009 auf 617 Teenager im Jahr 2011 angestiegen. Auch in diesem Jahr wurden laut Techniker Krankenkasse schon 306 jugendliche Rauschtrinker registriert.

Und die Konsumenten werden immer jünger. Dies kann der erste Schritt in einen Suchtkreislauf sein, der zahlreiche gesundheitliche Beeinträchtigungen zur Folge hat und häufig genug in die Abhängigkeit führt  Was tun? Da ein erhobener Zeigefinger zur Vorbeugung wenig nutzt, setzt die Landesärztekammer seit Herbst 2007 mit ihrem Präventionsprojekt "Hackedicht-Besser geht's dir ohne" auf Aufklärung von Kindern und Jugendlichen in ganz Hessen. Auf Vermittlung der Kammer informieren Ärztinnen und Ärzte an hessischen Schulen im Unterricht und bei Projekttagen über die Risiken des Alkoholkonsums und diskutieren mit den Schülern.

Bis heute wurden 66 Aktionen mit rund 5900 Schülern an hessischen Schulen durchgeführt. Zuletzt fanden am 04.09. und 05.09.2012 Veranstaltungen an der St. Lioba Schule in Bad Nauheim statt, die von den Schülern mit großem Interesse angenommen wurden. Die am Präventionsprojekt beteiligten Ärztinnen und Ärzte stoßen in der Regel auf eine große Gesprächsbereitschaft der Jugendlichen. So auch in Bad Nauheim: Die Ärztin Claudia Dienes bezeichnete die Schüler als offen, hochkonzentriert und interessiert. "Ich ermutige sie dazu, nicht mitzumachen, wenn einer in der Gruppe zu trinken beginnt. Gute Stimmung ist auch ohne Alkohol möglich". Auch das Thema Schulstress und Stress insgesamt wurde angesprochen. Eine anstrengende Woche verführe dazu, den Stress am Wochenende durch Alkohol abzubauen. "Es ist daher wichtig zu vermitteln, wie der Stress schon im Alltag, beispielsweise durch Sport, reduziert werden kann", unterstrich Dienes.

"Viele Schüler waren regelrecht erleichtert, über Alkohol sprechen zu können", berichtete die Ärztin Dagmar Ehrlinspiel. "Häufig war ihnen nicht bewusst, welche gesundheitlichen Folgen übermäßiger Alkoholkonsum haben kann. Am Ende der Veranstaltung stellten sie fest, dass sie Alkohol nun anders einschätzen würden."

Auch der Ärztin Andrea Willamowski gaben die Schüler ein ausgesprochen positives Feedback auf die Doppelstunde und bedankten sich für die Informationen.

Fazit: Sowohl Ärzte als auch Lehrer haben bei den "Hackedicht - Besser geht's dir ohne!"-Veranstaltungen den Eindruck, präventiv etwas bewirkt zu haben.

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