Multiresistente Keime: Bessere personelle Ausstattung von Kliniken erforderlich

Pressemitteilung

Hessischer Ärztekammerpräsident warnt vor Einsparungen zu Lasten der Patienten

Die Meldung, dass bei Routinetests der multiresistente Erreger MRSA auf der Haut von Frühgeborenen in einer hessischen Klinik entdeckt worden ist, schlägt hohe Wellen. "Zu Recht, denn Infektionen mit MRSA-Keimen stellen eine erhebliche Gefahr dar. Vor allem, wenn es sich bei den Betroffenen um besonders anfällige Patienten, wie z. B. Säuglinge handelt", unterstreicht Dr. med. Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach, Präsident der Landesärztekammer Hessen. "Leider sind multiresistente Keime in vielen Krankenhäusern ein Problem. Dort, wo sie auftreten, müssen die Ursachen gründlich ermittelt und wirksam bekämpft werden."

Häufig führen Personalmangel und Arbeitsverdichtung zu Hygienemängeln, die die Verbreitung multiresistenter Keime begünstigen. "Deshalb ist eine ausreichende personelle Ausstattung von Kliniken dringend erforderlich", so der hessische Ärztekammerpräsident weiter. Es dürfe nicht sein, dass zu Lasten des gesundheitlichen Wohls von Patientinnen und Patienten gespart werde. "Dies betrifft sowohl die Einstellung von Pflegepersonal als auch von Ärztinnen und Ärzten mit der Kompetenz Krankenhaushygiene. Entsprechende Weiterbildungskurse werden von der Akademie für Ärztliche Fort- und Weiterbildung der Landesärztekammer Hessen angeboten."

Eine weitere wichtige Maßnahme gegen multiresistente Erreger sei ein verantwortlicher Umgang mit Antibiotika. "Diese Forderung richtet sich an Ärzte und Patienten", erklärt von Knoblauch zu Hatzbach. Das kürzlich in Hessen gestartete Projekt "Weniger ist mehr - Antibiotika verantwortungsvoll einsetzen" informiere Patienten über Atemwegsinfektionen, deren Auslöser und Behandlungsmöglichkeiten. Dabei solle u. a. deutlich gemacht werden, dass 80 Prozent der Atemwegsinfektionen durch Viren verursacht sind und nicht mit Antibiotika behandelt werden können. "Der Gebrauch von Hausmitteln gegen Erkältungen trägt dazu bei, die Zahl von Antibiotikaresistenzen nicht weiter steigen zu lassen."

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