"Es geht um die Anerkennung ärztlicher Leistung"

Pressemitteilung

Hessischer Ärztekammerpräsident fordert faires Angebot

Als unaufrichtig bezeichnete der hessische Ärztekammerpräsident Dr. med. Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach heute den Versuch der gesetzlichen Krankenkassen, sich in der Honorardebatte als Anwälte der Patienten aufzuspielen. "Mit seinen monatelangen Attacken wegen angeblicher Fehlerhäufungen und haltlosen Korruptionsvorwürfen gegen Ärzte hat der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen schon im Vorfeld des Honorarstreits versucht, Misstrauen gegen die Ärzteschaft zu säen."

Dabei sei eine mögliche Beschädigung des grundlegend auf Vertrauen basierenden Arzt-Patienten-Verhältnisses billigend in Kauf genommen worden, um den Boden für die aktuelle Auseinandersetzung über die Höhe der ambulanten Vergütung zu bereiten, fügte von Knoblauch zu Hatzbach hinzu: "Eine durchsichtige Taktik, die zeigt, wie weit sich der – mit einem äußerst bequemen Finanzpolster ausgestattete – GKV-Spitzenverband inzwischen von den Patienten entfernt hat, indem er als Machtapparat im Gesundheitswesen seine Muskeln spielen lässt."

"Ärztinnen und Ärzten geht es bei ihrem Protest um Achtung und die Anerkennung ärztlicher Leistung", hob von Knoblauch zu Hatzbach hervor. Doch diese Anerkennung, die sich auch in einer angemessenen Vergütung ausdrücken müsse, ließen die gesetzlichen Kassen schon seit geraumer Zeit vermissen. Die ursprüngliche Forderung des GKV-Spitzenverbandes nach einer Senkung der kassenärztlichen Honorare um sieben Prozent musste von den Ärzten als Affront verstanden werden.

"Offensichtlich scheint die GKV nich tüber das hohe Arbeitspensum niedergelassener Ärzte und die Schwierigkeit, unter den derzeitigen Arbeitsbedingungen den ärztlichen Nachwuchs für die ambulante Tätigkeit zu begeistern, informiert zu sein", wundert sich der hessische Ärztekammerpräsident. Anders sei auch der Beschluss des Erweiterten Bewertungsausschusses, die Honorare gerade einmal um 0,9 Prozent anzuheben, nicht zu erklären.

Eindringlich rief von Knoblauch zu Hatzbach den GKV-Spitzenverband dazu auf, in der Honorardebatte ein faires Angebot zu unterbreiten. "Die Selbstverwaltung von Ärzten und Kassen muss in einer Atmosphäre gegenseitigen Respekts miteinander verhandeln. Wir können den künftigen Herausforderungen des Gesundheitswesens nur gemeinsam begegnen."

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