"Die Zeiten der Ausbeutung ärztlicher Arbeitskraft sind vorbei!"

Pressemitteilung

Landesärztekammer Hessen unterstützt Forderungen nach familienfreundlichen Arbeitszeiten und leistungsgerechter Bezahlung

"Der Widerspruch ist nicht akzeptabel: Ungeachtet des zunehmenden Ärztemangels hat sich an den belastenden Arbeitsbedingungen und der unzureichenden Einkommenslage von Krankenhausärztinnen und -ärzten an vielen hessischen Kliniken noch zu wenig geändert", kritisierte Ärztekammerpräsident Dr. med. Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach heute in Frankfurt. Dass die Tarifverhandlungen der Ärztegewerkschaft Marburger Bund mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände bisher zu keinem befriedigenden Ergebnis geführt hätten, sei bedauerlich. Die Landesärztekammer Hessen habe daher Verständnis für den Protest des Marburger Bundes, der seine Mitglieder ab dem 26. Januar auch in Hessen zu Aktionen an kommunalen Krankenhäusern aufgerufen hat. Allerdings dürften diese nicht zu Lasten der Patienten gehen, erklärte der Ärztekammerpräsident. Die ärztliche Notfallversorgung müsse sichergestellt bleiben.

"Wir unterstützen die Forderungen nach planbarer, familienfreundlicher Arbeitszeit und einer leistungsgerechten Bezahlung. Die Zeiten der Ausbeutung ärztlicher Arbeitskraft sind vorbei", unterstrich von Knoblauch zu Hatzbach. "Vor allem junge Ärztinnen und Ärzte haben den Anspruch, Beruf, Familie und Freizeit miteinander zu verbinden. Wenn zukünftig ausreichend Fachärzte zur Verfügung stehen sollen, müssen Krankenhäuser familienfreundlicher werden: Das haben Umfragen der Landesärztekammer Hessen zu der Arbeitszufriedenheit von Krankenhausärztinnen und -ärzten und zu der Familienfreundlichkeit von hessischen Kliniken deutlich gemacht." Arbeitgeber, die sich auf die Lebensplanung der jungen Ärztegeneration einstellten und entsprechende Arbeitsbedingungen böten, seien attraktiv und hätten Wettbewerbsvorteile. "Wer jedoch weiterhin auf zu hohe Arbeitsbelastung und zu geringe Bezahlung setzt, wird seine Arztstellen bald nicht mehr besetzen können – mit dramatischen Folgen für die Versorgung der Bevölkerung," warnte von Knoblauch zu Hatzbach.

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