Ärztekammerpräsident fordert Abschaffung von Fallzahlbegrenzungen in der ambulanten Versorgung

Pressemitteilung

Ärzte in Weiterbildung sollen eigene Leistungen abrechnen können

"Wenn die Politik mehr ärztliche Versorgung will, müssen Budgets und Fallzahlbegrenzungen abgeschafft werden", fordert Dr. med. Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach, Präsident der Landesärztekammer Hessen. Anders lasse sich der Widerspruch zwischen wachsendem Ärztebedarf und dem Ruf der Koalitionspartner nach kürzeren Wartezeiten nicht lösen. "Es ist Augenwischerei, zu behaupten, dass alle Patienten unabhängig von der Dringlichkeit ihrer gesundheitlichen Probleme innerhalb von vier Wochen einen Termin bekommen können. Auch die ohnehin unter dem Ärztemangel leidenden Krankenhäuser, von denen etliche nach den Plänen von CDU und SPD von Schließungen bedroht sind, werden den Bedarf nicht auffangen können", erklärt von Knoblauch zu Hatzbach. "Das wäre so, als würde man Kfz-Werkstätten egal welcher Größe zu Beginn der Wintersaison dazu verpflichten, jedem anfragenden Kunden innerhalb von 24 Stunden einen Termin zum Reifenwechsel zu geben – ein Ding der Unmöglichkeit!"

Um Wartezeiten zu verkürzen und den Patienten mehr Zeit zu widmen, schlägt von Knoblauch zu Hatzbach vor, in niedergelassenen Praxen mehr als bisher Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung in die Versorgung der Patienten einzubeziehen. "Da jedoch derzeit weder die Rahmenbedingungen stimmen noch die Finanzierung geklärt ist, müssen dringend neue Wege beschritten werden, um die Weiterbildung in der niedergelassenen Praxis attraktiver zu gestalten." Eine Pauschalfinanzierung der Weiterbildungsgehälter etwa aus dem Gesundheitsfonds mache dabei ebenso wenig Sinn wie die Entlohnung aus den ohnehin begrenzten Budgets der weiterbildenden niedergelassenen Ärzte. "Junge Kolleginnen und Kollegen in Weiterbildung müssen sich vielmehr durch Abrechnung ihrer Leistungen mit den Krankenkassen selbst finanzieren können", appelliert von Knoblauch zu Hatzbach an die Adresse der Politik: "Dies ist allerdings mit eng geschnürten Budgets und begrenzten Fallzahlen in der ambulanten Versorgung unvereinbar."

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