Skrupellose Vermarktung menschlicher Leichen?

Pressemitteilung

Angesichts der jüngsten Vorwürfe gegen Körperwelten-Veranstalter Gunther von Hagens sieht die Landesärztekammer Hessen ihre bereits geäußerten Bedenken noch verstärkt. „Wenn sich die Verdachtsmomente als begründet erweisen, muß die Ausstellung geschlossen werden", forderte Kammerpräsident Dr. med. Alfred Möhrle heute in Frankfurt: "Die skrupellose Beschaffung und Vermarktung menschlicher Leichen, wie sie von Hagens vorgeworfen wird, ist empörend und widerspricht allen Grundsätzen medizinischer Ethik."

Möhrle wiederholte seine Kritik vom 7. Januar, in der er das Befremden der Ärzteschaft über den gigantischen Marketing-Aufwand für die Leichenschau ausgedrückt hatte. Vor dem offenkundigen Ziel, die Kassen der Veranstalter klingeln zu lassen, scheine der Schutz der Menschenwürde völlig in den Hintergrund zu treten. Außerdem verletze die Zurschaustellung von Präparaten menschlicher Leichen ohnehin bei vielen Menschen Gefühle und diene nur vordergründig der wissenschaftlichen Aufklärung.

Auch wenn sich die Verdachtsmomente gegen von Hagens nicht erhärten sollten, appellierte Möhrle nochmals an die Verantwortlichen, „Körperwelten" zumindest nicht für Kinder unter 14 Jahren zugänglich zu machen. „Die Exponate sind für diese Altersgruppe abstoßend und verstörend."

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