Diabetes-Präventionstag in Frankfurt: Mehr als 400 Besucher informierten sich über gesunde Ernährung und Bewegungsmöglichkeiten

Pressemitteilung

Fragebogenaktion ergibt mittleres bis erhebliches Diabetesrisiko bei ca. 40 Prozent der Befragten

"Wir freuen uns über jeden Menschen, der gesund bleibt. Deshalb wollen wir alles tun, um diesen Zustand möglichst lange zu erhalten", unterstrich Dr. med. Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach, Präsident der Landesärztekammer Hessen, bei der Eröffnung des öffentlichen Diabetes-Präventionstags "Fit und gesund älter werden", zu dem die Landesärztekammer am 24. August 2013 in das Dominikanerkloster in Frankfurt eingeladen hatte. "Diabetes mellitus liegt in Hessen an zweiter Stelle der chronischen Erkrankungen; deshalb war es nie wichtiger als heute, mit diesem Projekt einen aktiven Beitrag zur Prävention zu leisten."

Die über 400 Besucherinnen und Besucher zählende Veranstaltung war Höhepunkt des Diabetes-Präventionsprojekts "Fit und gesund älter werden" der Landesärztekammer in Frankfurt. Schirmherr des hessenweiten Projektes ist der Hessische Sozialminister Stefan Grüttner, für Frankfurt hat Oberbürgermeister Peter Feldmann die Schirmherrschaft übernommen; er wurde bei der Veranstaltung von der Frankfurter Stadträtin Dr. Renate Sterzel vertreten.

Staatsminister Stefan Grüttner wies auf die alarmierende Entwicklung der Diabetes-Typ-2-Erkrankungen insbesondere unter demografischen Gesichtspunkten hin: "Wir werden zunehmend älter und auch die Gefahr von zunehmenden Diabetes-Erkrankungen steigt. Daher ist es ist wichtig, dass Wissenschaft, Medizin und Politik sich verständigen, um gemeinsam präventiv vorgehen zu können." Dr. Sterzel stellte dar, dass auch in Frankfurt von einer erheblichen Erkrankungsrate der Bevölkerung ausgegangen werden muss: "Wenn fast zehn Prozent der hessischen Bevölkerung an Diabetes leidet, bedeutet dies für Frankfurt knapp 70.000 Betroffene." Glücklicherweise befinde sich die Mainmetropole aber in Bezug auf die Behandlung in einer sehr komfortablen Situation. So hob Sterzel u.a. die Vernetzung des Bürgerhospitals mit dem Clementine Kinderhospital zum Diabeteszentrum Rhein-Main hervor. Das Zentrum mache eine ganzheitliche Betreuung von Diabetes von der Geburt bis ins Alter möglich.

Im Juni 2013 war das Diabetes-Präventionsprojekt der Landesärztekammer Hessen mit einer Fragebogenaktion in zwölf Frankfurter Arztpraxen und auf Stationen des Bürgerhospitals gestartet: 263 Bürgerinnen und Bürger nahmen an der anonym ausgewerteten Befragung teil. Ergebnis: Immerhin 202 der 263 Befragten weisen ein leicht erhöhtes bis erhebliches Risiko auf, an Diabetes zu erkranken. Davon haben 104 Frauen und Männer ein leicht erhöhtes Risiko; ein mittleres bis erhebliches Risiko weisen 98 Personen auf.

Dass insbesondere bei Diabetes-Typ-2 Präventionsprogramme äußerst wirkungsvoll sind, erläuterte Birgit Büttner von der Knappschaft. "Durch frühzeitige Lebensstilintervention – in erster Linie die richtige Ernährung und Bewegung – kann für fast 60 Prozent der Betroffenen der Ausbruch der Krankheit verhindert oder hinausgezögert werden." Christian-Dominik Möller, ärztlicher Ansprechpartner des Projekts in Frankfurt, Chefarzt der Klinik für Diabetologie und Ernährungsmedizin des Bürgerhospitals und Vorstandsmitglied des Ärztenetzwerks Schulungsverein Frankfurt-Nord, ergänzte, dass "ein aktiverter Lebensstil, Steigerung alltäglicher Bewegung und Nahrungsumstellung nicht nur in der Vorbeugung, sondern auch in der Therapie des manifesten Diabetes äußerst wichtig" sind. Er betonte außerdem, dass die Dunkelziffer an Personen, die an Diabetes erkrankt seien ohne es zu wissen, nicht zu unterschätzen sei.

Das Thema Prävention stand auch von Anfang an im Focus der Netzärzte, hob Dr. med. Carola Koch, Gesundheitsnetz Frankfurt/Main (Gnef eG) hervor. "Nur durch Wissen hat ein Patient die Möglichkeit seinen Gesundheitszustand eigenverantwortlich zu erhalten." Der Zusammenschluss von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen leiste durch Information und Aufklärung hierfür einen Beitrag, fuhr sie fort.

Mit "Fit und gesund älter werden" möchte die Landesärztekammer Hessen gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern – Arztpraxen, Bürgerhospital Frankfurt am Main, Gesundheitsnetz Frankfurt/Main (GNEF eG), Schulungsverein Frankfurt Nord (SFN), Amt für Gesundheit der Stadt Frankfurt, Landessportbund Hessen, Deutsche Gesellschaft für Ernährung – Sektion Hessen, Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitserziehung (HAGE), Landesverband Hessen des Deutschen Diabetikerbundes, Knappschaft, Knappschaftsklinik Bad Soden-Salmünster und der hessischen Fachvereinigung für Diabetes (HFD) – einenBeitrag zur Vorbeugung von Typ-2-Diabetes leisten. Medienpartnerin ist die Frankfurter Rundschau.

Wie die Vorbeugung aussehen kann, führte der Präventionstag mit einem abwechslungsreichen Programm aus Experten-Vorträgen (Rupert Falk, Facharzt für Innere Medizin; Dr. Ulrike Kreinhoff, DGE-Sektion Hessen; CHA Dr. med. Harald Hake, Klinikum Frankfurt Höchst GmbH; CHA Christian-Dominik Möller, Bürgerhospital Frankfurt am Main), einer lebhaften Podiumsdiskussion unter der Leitung von Jutta Rippegather (Frankfurter Rundschau), einem Markt der Möglichkeiten und Unterhaltung vor. Die Besucher hatten die Gelegenheit, sich an verschiedenen Ständen über Ernährung, die Zubereitung gesunder Snacks und Angebote von Sportvereinen zu informieren. Neben Blutdruck- und Blutzuckermessung wurde auch die angebotene Augen- und Fußdiagnostik von vielen Bürgerinnen und Bürgern angenommen. Aber auch aktive Angebote wie eine Laufanalyse im Running Mobil, E-Bike fahren, Nordic Walking und Square Dance standen auf dem Programm.

Mit der Zubereitunggesunder Snacks sorgte TV-Koch Mirko Reeh für ein besonderes Highlight der Veranstaltung. Musikalische Unterhaltung bot die Senioren-Rockband "Sandrock 55" aus Offenbach unter der Leitung des Frankfurter Musikers Manfred Häder.

Den Gewinnern des Gewinnspiels winkten ein Fahrrad, ein Kochkurs mit Mirko Reeh, ein signiertes Hörbuch von Dr. med. Eckart von Hirschhausen, eine von der Knappschaft zur Verfügung gestellte Pulsuhr und Eintrittskarten für ein Rockkonzert. Evaluiert wird die Veranstaltung von der HAGE.

Das Projekt in Frankfurt soll nicht mit dem Präventionstag enden. "In Zukunftwollen wir das Projekt auch in Verwaltungen und weiteren Einrichtungen fortsetzen", erklärte von Knoblauch zu Hatzbach. In Zusammenarbeit mit Kliniken und niedergelassenen Ärzten seien außerdem Angebote für fremdsprachige Mitbürger sowie Projekte für Kinder und Jugendliche in Schulen vorstellbar.

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