Nach ungewöhnlich langer und schwerer Grippewelle 2012/2013: Geben Sie der Grippe auch in dieser Saison keine Chance!

Fachrichtung:Pressemitteilung

Landesärztekammer Hessen ruft zur Grippeschutzimpfung auf

Mit Beginn der kühlen Jahreszeit wächst die Gefahr, sich mit dem Grippevirus zu infizieren. Auch in diesem Jahr ruft die Landesärztekammer Hessen deshalb zur Grippeschutzimpfung auf. Die Grippe dürfe nicht mit einer harmlosen Erkältung verwechselt werden, erklärt Dr. med. Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach, Präsident der hessischen Ärztekammer. Im Unterschied zu einer Erkältung, die üblicherweise nach einer Woche wieder abklinge, handele es sich bei der Influenza (Grippe) um eine schwerwiegende Erkrankung, die im schlimmsten Fall sogar einen tödlichen Verlauf nehmen könne. "Einen effektiven Schutz bietet die jährliche Schutzimpfung", so von Knoblauch zu Hatzbach. "Der volle Impfschutz tritt etwa 14 Tage nach der Impfung ein."

Da sich die Grippeviren von Saison zu Saison verändern, musste auch für dieses Jahr ein neuer Impfstoff aus Bestandteilen der aktuell weltweit zirkulierenden Influenza-Virustypen entwickelt werden. Nach Freigabe von 6,9 Mio. Impfdosen durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat bundesweit die Auslieferung der Grippeimpfstoffe begonnen. Aufgrund der Zahl der freigegebenen Impfdosen geht die Kassenärztliche Vereinigung Hessen davon aus, dass damit viele hessische Arztpraxen aktuell mit Grippeimpfstoffen versorgt sind.

"Ob wir in der Saison 2013/2014 mit einer starken Grippewelle rechnen müssen oder nicht, lässt sich nicht vorhersagen", sagt von Knoblauch zu Hatzbach. Die Bilanz von Robert-Koch- und Paul-Ehrlich-Institut zeigt, dass es in der Grippewelle 2012/2013 ca. 7,7 Mio. influenzabedingte Arztbesuche gab. Nur in der Saison 2004/2005 war diese Zahl höher. Mit ca. 3,4 Mio. influenzabedingten Krankschreibungen von Patienten im Alter von 15 - 59 Jahren erreichte diese Grippewelle den höchsten Wert der vergangenen 10 Jahre, die mit insgesamt 19 Wochen auch ungewöhnlich lange dauerte. Doch auch bei schwächeren Grippewellen bestehe das individuelle Risiko, schwer an der Influenza zu erkranken. In Übereinstimmung mit den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts rät die Landesärztekammer Hessen daher vor allem Menschen über 60 Jahren, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens zu der Grippeschutzimpfung.

Auch Personen mit erhöhter Gefährdung, z.B. medizinisches Personal, Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr und Menschen, die eine mögliche Ansteckungsquelle für von ihnen betreute ungeimpfte Risikopersonen darstellen, sollten sich impfen lassen. Seit Juli 2010 empfiehlt die STIKO die Grippeschutzimpfung auch für Schwangere (ab dem 2. Drittel der Schwangerschaft und bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung bereits ab dem 1. Drittel). "Da die Grippeschutzimpfung bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem unter Umständen keinen hundertprozentigen Schutz bietet, sollten weitere Maßnahmen ergriffen werden, um das Infektionsrisiko zu mindern", so von Knoblauch zu Hatzbach. Wichtig sei beispielsweise, zu Menschen mit akuten Atemwegsinfektionen Abstand zu halten und sich gründlich die Hände zu waschen.

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