Grundsätzliche Neuerung im Gesundheitswesen notwendig

Fachrichtung:Pressemitteilung

Die künftige Versorgung der Bürgerinnen und Bürger sichern

"Wieder einmal soll eine Gesundheitsreform verabschiedet werden, in deren Mittelpunkt nicht der Patient, sondern die Finanzierbarkeit des Gesundheitssystems zu stehen scheint", erklärte Dr. med. Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach, Präsident der Landesärztekammer Hessen, heute in Frankfurt. Dabei habe die schwarz-gelbe Regierungskoalition bei ihrem Amtsantritt große Erwarungen geweckt: Das Vertrauen von Bürgern und Ärzten in die Gesundheitspoltik sollte erneuert und eine "faire" Finanzierung der medizinischen Versorgung gesichert werden. "Was dabei zunächst herausgekommen ist, sind Sparvorhaben zu Lasten der Betroffenen", kritisierte von Knoblauch.

"Die Qualität eines Gesundheitswesens lässt sich an dem Stellenwert des Patienten und der Qualität seiner Behandlung messen", unterstrich der Ärztekammerpräsident. "Deshalb sollte eine Gesundheitsreform nicht nur die Lösung wirtschaftlicher Fragen anstreben. Oberstes Ziel muss vielmehr sein, das Gesundheitswesen wieder auf die Grundlage einer vertrauensvollen Arzt-Patienten-Beziehung zu stellen." Dazu gehöre auch, dass Ärztinnen und Ärzte nicht länger als Sündenböcke für die Finanznöte des Systems missbraucht werden dürften. „Wenn ärztliche Arbeit systematisch entwertet wird, braucht sich niemand über wachsende Frustration und Verunsicherung in der Ärzteschaft zu wundern. Das schwindende Interesse des ärztlichen Nachwuchses am Arztberuf ist schon jetzt Besorgnis erregend", stellte von Knoblauch fest.

In Übereinstimmung mit einer Resolution der Delegiertenversammlung der Landesärztekammer Hessen forderte der Ärztekammerpräsident alle verantwortlichen Parteien in den Ländern und im Bund dazu auf, sich für eine grundlegende Neuerung im Gesundheitswesen einzusetzen. "Diese sollte unter anderem eine gerechte Honorierung ärztlicher Tätigkeit und menschliche Arbeitsbedingungen in Klinik und Praxis beinhalten, damit die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger auch morgen noch gesichert ist."

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