Neue Dauerausstellung im Universitätsklinikum Frankfurt/Haupthaus 1. Stock

Wer bei seinem Besuch im Universitätsklinikum Frankfurt (UKF) am Theodor-Stern-Kai etwas Zeit hat, kann im ersten Stock des Zentralgebäudes (Haus 23C) gegenüber dem dortigen Café eine neue Dauerausstellung besuchen. Auf großen und kleineren Bild- und Texttafeln wird die über 100-jährige Geschichte des Universitätsklinikums und seiner Menschen lebendig erzählt.

Die Ausstellung wurde von Prof. Dr. med. Michael Sachs, kommissarischer Leiter des Dr. Senckenbergischen Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin, und seinem Team konzipiert. Berühmte Persönlichkeiten, die in der Frankfurter Universitätsmedizin gewirkt und die Medizin mit ihren Erkenntnissen revolutioniert haben, finden in der Ausstellung ihren gebührenden Platz. Dazu gehören die drei Frankfurter „E“: der Hirnforscher Prof. Dr. Ludwig Edinger, Medizinnobelpreisträger Prof. Dr. Paul Ehrlich und Prof. Dr. Gustav Embden.

„Wir wollen in der Ausstellung jedoch auch die Geschichte von Menschen erzählen, die nicht in den Chroniken vorkommen, die aber gleichermaßen wichtig und wertvoll für die Entwicklung der Medizin am UKF waren und sind – beispielsweise Dr. Charlotte Mahler, Deutschlands erste Chefärztin für Chirurgie und Klinikdirektorin. Ebenso haben Themen wie die baulichen Entwicklungen des Universitätsklinikum Frankfurt und die Entwicklung des Medizinstudiums an der Goethe Universität Eingang in die Ausstellung gefunden, weil sie mitentscheidend dafür sind, wo wir heute stehen“, erklärt Sachs.

Ein Kapitel der Ausstellung widmet sich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universitätsmedizin Frankfurt, die in der Zeit des Nationalsozialismus aufgrund ihrer politischen Einstellung entlassen wurden, die emigrierten oder in KZ ermordet wurden. Die Ausstellung gibt außerdem einen Vorgeschmack darauf, welche Schwerpunkte künftig in Forschung, Lehre und in den Kliniken der Frankfurter Universitätsmedizin gesetzt werden und kann erweitert werden.

„Sie können die Gegenwart nur verstehen, wenn Sie die Vergangenheit kennen“, so Sachs: „Die Beschäftigung mit der Geschichte hilft, sich im Hier und Jetzt zu orientieren. Sie lehrt uns, dass sich Dinge ständig verändern, und dass wir offen sein sollen für alle möglichen Entwicklungen. Dieses Bewusstsein für den Wandel und die Chancen, die darin liegen, möchten wir mit der Ausstellung vermitteln.“

  Monika Schmitz (UKF), Isolde Asbeck