Telefonsprechstunde der Landesärztekammer Hessen für Bürgerinnen und Bürger

An dem von Bundesärztekammer und der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) e. V. am 14. Juni 2023 initiierten bundesweiten Hitzeaktionstag beteiligte sich die Landesärztekammer Hessen mit Pressemitteilungen und einer Telefonsprechstunde für Bürgerinnen und Bürger. Die Klimaschutzbeauftragte der LÄKH, Svenja Krück, und Dr. med. Lars Bodammer, beide Mitglieder des Präsidiums, berieten Anruferinnen und Anrufer rund um das Thema Hitzeschutz. Hier einige Beispiele:

Mit einer Bürgerin, die „Hitze mit zunehmendem Alter schlechter“ vertrage, wurden allgemeine Maßnahmen zum Hitzeschutz im Wohnraum und ausreichender Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr besprochen. Als die Anruferin weitere, nicht als hitzebedingt anzusehende Symptome schilderte, erhielt sie die Empfehlung, diese ärztlich abklären zu lassen.

Dass Aufklärung über Hitzeschutz wirkt, zeigte das Beispiel eines 75 Jahre alten Anrufers, dem die Hitze nach eigenen Worten zunehmend zu schaffen macht (Schwindel und Müdigkeit bei niedrigem Blutdruck). Er erwies sich bereits als sehr gut informiert und setzt vieles um: Verzicht auf körperliche Belastung, Erledigungen in den späten Abendstunden, viel Flüssigkeitsaufnahme, Elektrolyte werden bei Hitze verstärkt mit Nahrung zugeführt, regelmäßige Vorstellung bei Hausärztin. Ihm wurde geraten, dies alles weiterzuführen und ggf. durch roborierende Maßnahmen in Rücksprache mit der Hausärztin zu ergänzen.

Flüssigkeitszufuhr wichtig

Die Auswirkungen von Feinstaub und Pollenbelastung bei Hitze wurden in dem Telefonat mit einer Bürgerin erörtert, deren Lungenerkrankung sich in Hitzeepisoden verschlimmert. Auch hier wies die beratende Ärztin auf die förderliche Wirkung ausreichender Flüssigkeitszufuhr hin und empfahl außerdem die fachärztliche Vorstellung zur Evaluation einer Medikamentenanpassung.

Eine andere Anruferin wollte wissen, ob die heißen Temperaturen besondere Schwierigkeiten bereiteten, zumal sie grundsätzlich sehr viel schwitzen müsse. Bei diversen Vorerkrankungen sei ihr Kreislauf sensibel und bei starkem Schwitzen träten vermehrt Schwindelbeschwerden auf. In dem Telefongespräch betonte der beratende Arzt, dass hier die Bilanzierung der Flüssigkeitsaufnahme sehr wichtig sei. Auch dürfe bei deutlichem Schwitzen etwas mehr beim Essen nachgesalzen werden, insbesondere bei sehr niedrigen Blutdruckwerten. Ansonsten solle mit dem Hausarzt die Blutdruckmedikation besprochen werden.

Interessant auch die Anmerkung eines Frankfurter Bürgers: Er habe es als sehr positiv wahrgenommen, dass in seinem Stadtteil vor einiger Zeit eine Begrünung vorgenommen worden sei. Da man die Bäume und Sträucher jedoch anschließend nicht ausreichend gewässert habe, seien sie eingegangen und hätten ihren Zweck nicht mehr erfüllen können. Im Rahmen des Hitzeschutzes wünsche er sich mehr Bemühungen der Stadt zur Wiederbegrünung. 

Katja Möhrle