Drei CME zur Nephrologie – Diabetes, Peritonealdialyse, Kinder & Jugendliche

Der Verlust von Nierenfunktion ist schon im frühen Stadium mit einer sich verkürzenden Lebenserwartung verknüpft. Daher ist Nephroprotektion ein hoher Anspruch in der Nephrologie, insbesondere bei den nierenschädigenden Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus, Hypertonie, kardiovaskulären und immunologischen Systemkrankheiten.

Kollege Professor Jung stellt das aktuelle Leitlinien-basierte Konzept der Behandlung von Diabetikern mit bekannt hohen und kombinierten kardiovaskulären und renalen Risiken vor. Diagnostische Eckpunkte dazu sind ausgereift, evidenzbasierte Bausteine eines Nieren-Herz-Risikomanagements sind etabliert und neue medikamentöse und präventive Optionen durch SGLT2-Hemmer, GLP-1-Rezeptorantagonisten und nichtsteroidale Mineralocorticoid-Rezeptor-Antagonisten sind hier verfügbar.

Peritonealdialyse ist in Deutschland als selbsttätig vom Patienten auszuführende und daher heimbehandlungsfähige Nierenersatztherapie im internationalen Vergleich viel zu selten. Nur wenigen Zentren gelingt es, größere Patientenzahlen zu motivieren und langjährig zu führen. Ein so erfolgreiches Zentrum ist in Gießen unter der Leitung von Privatdozent Birk etabliert, der über die verfahrenstypischen Vorteile und praktische Vorgehensweisen anschaulich berichtet.

Über pädiatrische Nephrologie als ein multimodal aufgestelltes Hochleistungsfach wird leider wenig berichtet. Wenn Kinder nierenkrank und damit von erheblich verkürzter Lebenserwartung bedroht sind, gilt ganz besonders: Jedes Nephron (zu retten) zählt! In Hessen gibt es zwei kindernephrologische Schwerpunktkliniken, in Frankfurt und in Marburg. Privatdozent Latta aus dem Frankfurter Clementine-Kinderhospital führt in seiner Übersicht durch die Herausforderungen für die Kindernephrologen, von Therapie bei genetischen Defekten, bei anatomischen Missbildungen bis hin zur chronischen Dialysetherapie und Transplantation bei fortgeschrittenem Nierenversagen.

Hier sei auch kurz an die nephrologischen Schwerpunkthefte HÄBL 7/ 8/2018 und HÄBL 6/2020 erinnert. Kurzfristig wird die Serie noch mit einer Übersichtsarbeit zur aktuellen Hypertoniebehandlung fortgesetzt.

Dr. med. H. Christian Piper, Facharzt für Innere Medizin/Nephrologie, Präsidiumsmitglied der LÄKH, stellv. Verantwortlicher Redakteur